Mundabwischen und weiter!

Anders kann das Motto für die kommende Woche eigentlich kaum lauten. Ja, wir haben zu Recht verloren. In meiner Wahrnehmung war es bis zur Endphase eine Begegnung  auf Augenhöhe, bei der sich kein Team auf Dauer ein erkennbares Übergewicht hatte erarbeiten können. Beide Mannschaften hatten ihre Möglichkeiten, auch die Schlossparkkicker hätten mit etwas Fortune in Führung gehen können (z.B. Nico Meyer in der 8.). Aber der entscheidende Unterschied war heute die Chancenverwertung. Während unsere Jungs die Pille nicht über die Torlinie brachten, gelang den Treubundern durch Nick Hauke der "Lucky Punch" dank eines blitzsauberen Sonntagsschusses aus ca. 18 m hinein ins Glück (25.). Die Platzherren waren zwar weit davon entfernt aufzugeben, im Gegenteil, nach dem Rückstand hatten sie m.E. ihre stärkste Phase, aber der Ausgleich wollte nicht fallen. Auch Bastian Reiners, über den viele Angriffe liefen, fehlte heute das Glück im Abschluss, so auch in der 38., als er ein Langreder-Zuspiel über den Kasten setzte. Nur eine Minute später machte es Nico Meyer mit einem Pass von Alex Ruf ebenso. Hinzu kam, dass die Lüneburger immer gefährlich blieben, sodass unsere Defensive keinen leichten Nachmittag hatte.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielgeschehen wenig. Einen ersten Aufreger gab es in der 50., als unser Frederik Bormann nach Ruf-Flanke im Strafraum zu Fall kam, der von vielen erwartete Pfiff des Schiris jedoch aus blieb. Dasselbe Spiel wiederholte sich nur zwei Minuten später. Dieses Mal war es Bastian Reiners, der als Ballführender kurz vor dem 5er zu Boden ging. Auch jetzt blieb die Pfeife des Referees stumm. In dieser Druckphase der Schlossparkkicker setzte Treubund geschickt auf Konter und hätte in der 57. auch den Vorsprung erhöhen können, doch die über die linke Seite mitgelaufene  Nr. 11, Leo Grams, brachte das Kunststück fertig, die Kugel aus vielleicht 3 m Torentfernung über die Latte zu bolzen. Bei unseren Angriffen war auffallend, dass oft die Präzision fehlte. Viele Flanken landeten im Nirwana, zahlreiche Pässe waren zu steil. Das gab dem Gegner immer wieder Zeit, sich zu sortieren. Eine sehenswerte Ausnahme bildete eine Bischoff-Ecke in der 70., die am langen Pfosten vorbei zu Christopher Petzold segelte, der keine Mühe hatte, die Kugel zurück in den 5er zu köpfen, wo sie von Bastian Reiners akrobatisch per Fallrückzieher Richtung Tor befördert wurde. Das typische Ergebnis des heutigen Tages: drüber! Fünf Minuten später dann die m.E. spielentscheidende Szene. Der Ball wurde hoch in den 16er gelupft, der MTVler Moritz Koch lief aufs Tor zu, unser Keeper kam herausgelaufen, um den auftrumpfenden Ball mit den Fäusten abzuwehren, was ihm auch gelang. Allerdings kam es dabei zu einem Zusammenprall mit Koch und der Schiedsrichter erkannte überraschend auf Elfmeter. Für mich eine sehr fragwürdige Entscheidung, insbesondere wenn man sieht, wie der Angreifer mit hohem Bein zum Torwart geht. Wie dem auch sei, Nino Pinnow-Karus ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte sicher zum 0:2 (76.).

Wenn man nur eine Viertelstunde vor Schluss einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen will, muss man nun mal aufmachen und höheres Risiko gehen. Das taten unsere Jungs auch, konnten aber den Erfolg nicht erzwingen. Stattdessen gelang den Lüneburgern noch ein kurioses Kontertor zum 0:3 (81.). "Kurios", weil es wohl eher selten vorkommt, dass ein Schuss erst an die Querlatte knallt, dann den rechten Pfosten touchiert und von dort auch noch direkt an den linken Pfosten prallt. Dieses Kunststück gelang Treubunds Nr. 12, Leon Perera, aber zum Vollstrecker avancierte Leo Grams, der schließlich zum 0:3 (81.) abstaubte.

Damit war natürlich "die Birne geschält", aber das Ergebnis entspricht nicht dem deutlich ausgeglicheneren Spielverlauf.

Kurzvideo