Dieser Sieg war eine Wohltat für die Seele!
Nach den Niederlagen in den letzten drei Meisterschaftsspielen tat dieser Dreier richtig gut. Bei Licht betrachtet war aber eigentlich auch nichts anderes zu erwarten. Mit Bornreihe und Rotenburg gehörten schließlich gleich zwei Oberliga-Absteiger zum Auftaktprogramm, gegen die wir auch noch auswärts antreten mussten. Beim TB Uphusen sieht die Sache zwar etwas anders aus, dessen Oberliga-Vergangenheit ist ja schon etwas älter, aber dennoch hat sich der Turnerbund gut verstärkt und wir hätten uns da schon mächtiger ins Zeug legen müssen als tatsächlich geschehen, um etwas Zählbares mitnehmen zu können. Aber das sind "Schüsse übers Grab", also zurück zum Neetze-Spiel!
Hier standen unsere Schlossparkkicker von Beginn an so richtig unter Strom und zeigten, dass sie unbedingt gewinnen wollten. So wurde Neetzes Keeper Zlotkowski schon in der ersten Minute von einem Wortmann-Schuss gefordert und auch danach spielte sich das Geschehen überwiegend in des Gegners Hälfte ab. Die beste Chance der Gäste in der Frühphase des Spiels resultierte aus einem Freistoß von David Mehl (?), den seine Mitspieler im 16er aber nicht richtig unter Kontrolle bekamen und so ging die Pille rechts am Tor vorbei ins Aus (5.). Wie man Freistöße erfolgreich umsetzt, zelebrierten nur 3 Minuten später unsere Jungs. Jarno Blicker brachte das Spielgerät aus ca. 22 m von rechts an die linke Strafraumgrenze, wo Justin Gericke mehr oder weniger unbedrängt hochsteigen durfte, um per Kopf den Ball seinem Kapitän Christopher Petzold genau auf den Scheitel zu servieren. "Petzi" brauchte nur noch zu nicken und schon war das 1:0 in trockenen Tüchern. In der 11. Minute hatten wir dann aber das Glück des Tüchtigen, als David Mehl frei vor unserem Torwart auftauchte, jedoch an Hasch hängenblieb. Doch die Schlossparkkicker blieben das bessere Team und schafften es sogar, sich dafür zu belohnen. Ausgangspunkt des 2:0 war Bela Parchmann, der den Ball scharf nach links durch den Strafraum passte, wo Wortmann die Kugel auf den mitgelaufenen Blicker weiterleiten wollte. Jarno war aber eigentlich schon einen Schritt vorm Ball, sodass er selbst nicht mehr abschließen konnte und ein enttäuschtes Raunen durch die Zuschauer ging. Doch Blicker behielt die Übersicht und legte auf den einlaufenden Luca Bischoff ab, der mit einem gelungenen Dropkick aus etwa 16 m für einen Zweitorevorsprung sorgte (13.). Auch danach blieben die Platzherren spielbestimmend, trotzdem hätte Neetze in der 20. Minute ausgleichen können, ja müssen. Unsere hoch aufgerückte Abwehr wurde kalt erwischt, als die Gäste mit einem langen Ball ihre Nr. 11 auf die Reise schickten, doch Aaron Wiechel zeigte allein vor Hasch Nerven und zielte knapp rechts am Tor vorbei. Wir dagegen durften uns für eine in dieser Saison noch nie dagewesenen Effizienz freuen. Ein Blicker-Eckball in der 35. auf den kurzen Pfosten flutschte an Freund und Feind vorbei die Linie entlang, bis sich Christopher Petzold erbarmte und die Pille zum 3:0 in die Maschen grätschte. Mit seinem Doppelpack zeigte unser am heutigen Tage nimmermüde Spielführer, dass man manchmal auch das Glück zwingen kann. Leider war es uns nicht vergönnt, den Vorsprung mit in die Pause nehmen zu können, denn gegen Ende der ersten Hälfte gab es gleich drei Ecken in Folge für Neetze, wovon die letzte zu einem unglücklichen Handelfmeter führte. Unserem Parchmann, der bei einer Gästeecke erfolglos zum Kopfball hochgestiegen war, war von einem Mitspieler die Pille an die Hand geköpft worden und schon zeigte der Referee auf den Punkt. Neetzes Phillip-Oliver Gruhn ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verkürzte auf 3:1 (41.). Nach meinem Eindruck waren die Gäste in den letzten 10 Minuten des ersten Durchgangs durchaus ebenbürtig, aber bis zum Pausentee änderte sich am Stand der Dinge nichts mehr.
Die zweite Hälfte begann direkt mit einem Paukenschlag, denn nach einer Parchmann-Hereingabe von der rechten Seite kamen ein Etelser und ein Neetzer Spieler zu Fall, wobei der Ball vom Knie des Neetzers abprallte und auch den Weg über die Linie fand. Etelsens Fans bejubelten schon das 4:1, doch der "Man in Black" hatte ein Foul gesehen und gab den Treffer nicht. Wie dem auch sei, die Gäste machten nun da weiter, wo sie gegen Ende der 1. Halbzeit aufgehört hatten. Glücklicherweise ließen sie bei ihren Bemühungen die Effizienz vermissen, die wir in diesem Spiel offenbar für uns gepachtet hatten, denn direkt nachdem unser Keeper noch einen abgefälschten Abschlussversuch von Markus-Karol Schulz entschärfen konnte, klingelte es auch schon auf der anderen Seite. Hauke Wortmann hatte sich wirklich sehenswert auf der linken Seite durchgesetzt und im Zentrum Jarno Blicker gefunden, der aus ca. 8 m vollstreckte. Mit dem 4:1 (55.) war das Ding eigentlich durch, aber die Begegnung blieb abwechslungsreich. Weder wollte sich Neetze in sein Schicksal ergeben, noch gaben sich die Schlossparkkicker mit dem Erreichten zufrieden. Für die Zuschauer sicherlich eine prima Partie. In der 66. Minute feierte übrigens Simon Pahls nach einer etwa einjährigen Zwangspause aufgrund einer Kreuzbandrissverletzung sein Comeback. Willkommen zurück, Palle!
Es waren bereits 82 Minuten gespielt, als zwei Einwechselspieler für das 5:1 und damit den Schlusspunkt sorgten. Neo Buttgereit, einer unserer Neuzugänge, hatte sich an der Grundlinie behaupten können und den Ball direkt vors Tor zu dem völlig blank stehenden Linus Meyer gespielt. Linus brauchte wirklich nur noch den Fuß hinzuhalten und drin war das Ding. Auch nach dem 5:1 kam keine Langeweile auf, aber natürlich war das Spiel entschieden. Nach knapp 90 Minuten beendete der Schiri mit dem Schlusspfiff eine überaus interessante Begegnung, die wir völlig verdient für uns entscheiden konnten.